100 Jahre AGV
grüßung. Das habe auch einen guten Grund: Denn die mit Abstand häufigsten Ursachen dafür, dass Arbeitnehmer vorzeitig gesund- heitsbedingt aus demArbeitsleben ausge- schieden seien, wären körperlich bedingt. Mittlerweile sei die Zahl derjenigen, die aus körperlichen Gründen vorzeitig aus demAr- beitsleben ausscheiden würden, in den letz- ten Jahrzehnten zurückgegangen. Jürgen Lehmann warnte aber: „Nun rückt ein neues Thema in den Vordergrund: die psychische Belastung oder, um es positiv auszudrü- cken, die psychische Gesundheit amAr- beitsplatz. Stress, Überlastung, Überforde- rung – quer durch alle Branchen und Hierarchiestufen klagen Berufstätige über zu hohe Anforderungen.“ Da diese drei Veranstaltungen auf große Resonanz seitens der Mitglieder gestoßen waren, verstetigten AGV und AOK die Ver- anstaltungsreihe und wandelten sie in das Netzwerk „Gesunde Mitarbeiter – Erfolgrei- che Betriebe“ um. Dieses wurde von den Mitgliedsunternehmen des AGV sehr gut angenommen, da im Vorfeld die Themen abgefragt wurden, die die Teilnehmer inte ressierten. Das Netzwerk bietet in regelmäßigen Ab- ständen Gelegenheit und Raum, sich zu be- trieblichen Gesundheitsthemen auszutau- schen. Abhängig von den Themen werden Referenten eingeladen, im Rahmen von Be- triebsbesuchen gelungene Praxisbeispiele vorgestellt und Arbeitskreise initiiert, die sich mit Detailfragen eingehender befas- sen können. So gründete sich im Jubiläums- jahr aus dem Netzwerk ein Teilnetzwerk heraus zum Thema: „Betriebliches Einglie- derungsmanagement in der betrieblichen Praxis“. Berufsorientierung geht alle an – Die Arbeitskreise SCHULEWIRTSCHAFT Seit 1953 steht das Netzwerk SCHULE WIRTSCHAFT, das von der Bundesvereini- gung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sowie dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) getragenwird, für eine bundesweit erfolgreiche Zusammenarbeit von Schulen und Betrieben. Mehr als 22.000 Ehrenamtliche in rund 430 regionalen Ar- beitskreisen zeigen jungenMenschen beruf- liche Perspektiven auf, umden Übergang von der Schule in die Arbeitswelt zu erleichtern. Die Berufs- und Arbeitswelt verändert sich und damit auch die Anforderungen an künftige Arbeitnehmer – die Schülerinnen und Schüler von heute. Sie stehen vor einer ständig wachsenden Auswahl neuer Be- rufsbilder, eine frühzeitige Orientierung wird dabei immer wichtiger. Neben fachli- chemWissen gewinnen soziale und kom- munikative Kompetenzen zunehmend an Bedeutung. Die fehlende Ausbildungsreife vieler Ju- gendlicher stellt branchenübergreifend ei- ne der größten Herausforderungen bei der betrieblichen Personalentwicklung neben Fachkräftemangel und demographischem Wandel dar. Hier müssen Unternehmen und Schulen enger zusammenarbeiten, um die jungen Menschen an das Arbeitsleben heranzu- führen und ihnen zu vermitteln, welche Ei- genschaften – auch über die fachlichen Qualifikationen hinaus – im Berufsleben notwendig sind. Deshalb fördern die Arbeitskreise SCHU- LEWIRTSCHAFT die Berufsorientierung an Schulen. Unter demDach des Arbeitgeberverban- des Oldenburg erfüllen bereits seit Jahr- zehnten fünf Arbeitskreise SCHULEWIRT- SCHAFT (Stadt Oldenburg, Oldenburg- Land/Delmenhorst, Landkreise Ammerland, Cloppenburg und Vechta) diese wichtige ge- sellschaftspolitische Funktion. Durch ihre Aktivitäten fördern sie den gegenseitigen Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Schulen und der Wirtschaft. Lehrerinnen und Lehrer erhalten Grundla- gen und Hilfen zur Vermittlung vonWissen über wirtschaftliche Zusammenhänge, Pro- bleme und Prozesse und zur Berufsorientie- rung. Den Vertretern der Wirtschaft geben sie Einblick in die Aufgaben, Methoden und Möglichkeiten von Schulen. 62
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