100 Jahre AGV
Der Wille zumAufbau Einheimische und Vertriebene einte der Wille, die Not zu beseitigen und das Land wieder aufzubauen. Der Wohnungsbau war hierbei von entscheidender Bedeutung und schaffte viele neue Arbeitsplätze. Die Wirt- schaft im Nordwesten blühte auf. Eine ei- genartige Ausnahme machten die Verant- wortlichen der Stadt Oldenburg mit ihrer wenig kooperativen Haltung gegenüber an- siedlungswilligen Betrieben. Erst nach öf- fentlichem Druck konnte 1947 ein Zweig- werk der AEG in der Stadt eröffnet werden. In der Nachkriegszeit herrschte im agra- risch geprägten Nordwesten eine hohe Ar- beitslosigkeit. Industrielle Arbeitsplätze mussten geschaffen werden. So bemühte sich schon 1946 beispielsweise die Stadt Wilhelmshaven aus Lodz stammende Tex- tilbetriebe zu fördern und in Wilhelmshaven ansässig zu machen. Das gelang auch mit einigen Betrieben, so dass Wilhelmshaven zu Beginn der 1950er Jahre mit 3.000 Be- schäftigen in der Textilbranche zu den größten Textilstandorten Niedersachsens zählte. 1947 kam es zur Gründung von weite- ren Industrieunternehmen, so der Olympia Büromaschinenfabrik in Wilhelmshaven oder der AEG-Kleinmotorenfabrik in Oldenburg. Nach der Währungsreform vom 21. Juni 1948 setzte sich diese Gründerphase fort. In den Folgejahren ex- pandierten alteingesessene Firmen. He rausragende Beispiele sind die Energie- versorgung Weser-Ems, die Meyer Werft in Papenburg, die Büsing und Fasch-Grup- pe, CEWE in Oldenburg oder all die Werke, die in Friesland und der Wesermarsch am Flugzeugbau beteiligt sind. Schließlich ge- hören auch die landschaftstypischen Baumschulen dazu, die eines der größten zusammenhängenden Baumschulgebiete in Europa bilden. Die Verbesserung der Infrastruktur Der enorme Bevölkerungszuwachs und das Erstarken der Wirtschaftskraft erforderten Nach demKrieg dauerte es Jahre, bis eine zuverläs- sigeWasserversorgung der ländlichenMarsch- und Moorregionen sicher- gestellt werden konnte. 47
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