100 Jahre AGV
den jungen Menschen der Übergang von der Schule in den Beruf erleichtert werden. Auch plädiert der Verband für eine ver- stärkte duale Ausbildung. Die Zeiten ändern sich Nach den Wirtschaftswunderjahren geht erstmals 1967 die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahr zurück. Diese so ge- nannte erste Rezession hinterlässt in Wirt- schaft, Gesellschaft und Politik einen nach- haltigen Eindruck. Nach den Boom-Jahren des Wirtschaftswunders mit einemWachs- tum von bis zu zwölf Prozent beginnt die Arbeitsproduktivität zu sinken. Die Steuer- einnahmen fallen niedriger aus als erwar- tet, die Staatsausgaben wachsen stärker als die Wirtschaft. Eine Tatsache, die auch den Arbeitgeberverband Oldenburg und seine Mitgliedsunternehmen beschäftigt. Auf der Mitgliederversammlung am 26. Mai 1967 mahnt Hauptgeschäftsführer Dr. Au- gust-WilhelmMüller: „Das Wirtschaftswun- der ist beendet“. Er kritisiert vor diesem Hintergrund die maßlosen Forderungen der Gewerkschaften. „Wer jetzt von der Wirt- schaft mehr verlangt, als sie geben kann, gefährdet ihre Stabilität, die Sicherheit und Erhaltung der Arbeitsplätze und damit un- ser aller Zukunft,“ gibt er zu Bedenken. Am18. März 1969wird Hans Mikorey, seit 1963 Vorsitzender des Arbeitgeberverban- des Oldenburg und profiliertes Mitglied zahlreicher weiterer Verbände auf Landes- und Bundesebene, vomBundespräsidenten mit demBundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Der Diplom-Kaufmann aus Nordenhamwird 1955 Vorstandsmitglied der Metallwerke Unterweser und steht an- schließend von 1958 bis 1968 als Direktor an der Spitze des zur Preussag gehörenden Unternehmens. Im Zuge einer Neuorganisa- tion des Konzerns und der Verlegung der kaufmännischen Verwaltung des Norden- hamer Werkes nach Goslar scheidet er im Sommer 1968 aus der direkten Verwaltung aus, um sich noch stärker dem überregiona- len Verbandsleben und den gesamtwirt- schaftlichen Problemen widmen zu können. Heinz Thümmler, damals Vizepräsident der Oldenburgischen Industrie- und Handels- kammer und 1. stellvertretender Vorsitzen- der des Arbeitgeberverbandes Oldenburg, charakterisiert Mikorey „als einen Mann des Mit Bezug der neu- en Räumlichkeiten 1973/1974 ver- größert der Arbeit- geberverband Ol- denburg seine Bürofläche umein Vielfaches. Bis heu- te hat der Verband seinen Sitz in der Bahnhofstraße 14 in Oldenburg. 36
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